OM

Aus Neuer Yogawille
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"Für die Schulung des Denkens kann das Mantra OM eine erste Hilfe geben, denn es beschreibt in seiner Kürze den sogenannten Weg von oben nach unten oder anders ausgedrückt vom Geist zur Materie. Nicht von der Materie ausgehend entsteht ein Seelenleben und ein Geist, sondern aus dem Gedanken, der eines geistigen Ursprunges ist, entspringt die schöpferische Bewegung und entwickeln sich Empfindungen mit differenzierten Qualitäten und schließlich Manifestationen im Sinne von irdischen Erscheinungen, Künsten oder Formen der Lebensgestaltung. Der Gedanke aber bildet den Anfang, die Seele oder die tiefere Empfindung offenbart die Mitte und erst als Letztes erscheint die Materie.

Das Mantra OM, das aus drei Buchstaben besteht, beschreibt am Anfang das weite, offene A und geht im Ende in das summende M über. Nicht, dass mit der Rezitation des Mantra OM nun eine fremde Kultur, beispielsweise eine hinduistisch-östliche Kultur, in die westliche transferiert werden soll, vielmehr kann mit diesem Mantra der so wesentliche Grundgedanke des am Anfang stehenden freien Geistes mit dem Vokal A und der vermittelnden Instanz mit dem in der Mitte stehenden U gesehen und gefühlt werden, und schließlich am Ende erst zeigt sich das M mit dem physischen Körper.

Die Rezitation dieses Mantra besitzt einen harmonisierenden und gleichzeitig anregenden Wert für das Nervensystem und für die Zirkulation des Blutes und schenkt, ganz besonders wenn es mit diesem Grundgedanken, dem Gedanken, dass die Welt ein Ergebnis des Geistes ist und dass von oben nach unten die Manifestationen stattfinden, eine Ordnung allgemeiner Art in der Psyche." [1]


Die drei Welten werden von der indischen Lehre in dem bekannten Mantra OM wiedergegeben. OM bedeutet deshalb die Einheit und Ganzheit der Schöpfung und des Kosmos. OM besteht aus drei Buchstaben, aus A, U, M. Gemäß der Sanskritsprache wird der Diphthong AU zusammengefasst und wie ein langes O gesprochen. Die Rezitation von OM soll im Bewusstsein dieser Ordnung erfolgen: Der Geist steht am Anfang – O – und die Erde bildet den Endpunkt – M." [2]


"Die Sonne (A) wird in den Mysterienschulen als ein großes Sinnbild für den reinen Gedanken betrachtet. Sie ist der Ursprungsort der Liebe und des Gebens. Der Mond (U) ist der Ausdruck für das reflektierende Denken, er reflektiert das Licht der Sonne und schenkt dadurch ein Bewusstsein. Die Erde (M) ist der Ort der Manifestation des Lichtes. An diesem Ort treffen sich die Ströme der Entwicklung." [3]


"Bei der Rezitation erlebt der Übende mit dem A die Weite, mit dem U die Tiefe und mit dem Konsonanten M schließlich die zentrierte Form." [4]

Quellen[Bearbeiten]

  1. Heinz Grill, Kosmos und Mensch, S. 23
  2. Heinz Grill, Kosmos und Mensch, S. 22
  3. Heinz Grill, Kosmos und Mensch, S. 22
  4. Heinz Grill, Kosmos und Mensch, S. 23